Araber und Malaien waren im 10. Jahrhundert vermutlich die ersten Besucher der Inseln von Mauritius. Die Entdeckung und Besiedlung kann man in 5 Phasen einteilen:
Portugiesische Zeit (1505–1598)
Entdeckt von Europäern wurde Mauritius zu Beginn des 16. Jahrhunderts (1505 oder 1507 oder 1510) durch den portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas. Daher stammt auch der Name Maskarenen (Mauritius, Rodrigues und Réunion). für die Inselgruppe rund um Mauritius. Die Portugiesen nahmen die Insel jedoch nicht als Kolonie, sondern nutzten sie lediglich als Zwischenstation.
Niederländische Zeit (1598–1710)
1598 nahm der holländische Admiral van Warwick die Insel für Holland in Besitz und benannte sie nach dem Prinzen Moritz von Oranien (ndl. Maurits, lat. Mauritius), wobei die erste Besiedlung erst 1638 erfolgte. Durch die Widrigkeiten der Natur und der nicht einfachen Ausbeutung der Insel gaben die Holländer 1710 die Insel auf. Daraufhin wurde die Insel eine Bastion für Piraten, die von hier aus Schiffe im Indischen Ozean überfielen. Die Franzosen, die von Rheunion und Rodriguez operierten, kämpften gegen die gut organisierte Piraterie.
Die Insel wurde bis dato fast vollständig abgeholzt und manche Tierarten, wie z.B. der Dodo ausgerottet.
Französische Zeit (1715–1810)
Durch den teilweisen Sieg über die Piraten nahmen die Franzoden 1715 die Mauritius in ihren Besitz, oder besser die französische Ostindienkompanie und benannten die Insel in „Île de France“ um. Die Französische Ostindienkompagnie war eine Handelskompanie, die von der französischen Krone mit einem Monopol für den Handel zwischen Frankreich und Asien ausgestattet war. Sie wurde 1664 auf Initiative Colberts gegründet. Diese Gesellschaft ließ auch die ersten Zuckerrohrplantagen von Sklaven aus Ostafrika und Madagaskar anlegen und bewirtschaften. In die französische Zeit fällt auch die Gründung der Hauptstadt Port Louis 1735. Ab 1767 war die Insel französische Kronkolonie.
Britische Zeit (1810-1968)
1810 eroberten die Engländer die Insel durch den Mauritius-Feldzug und nannten sie auch wieder in diese um. 4 Jahre später (1814) wurde Mauritius zwar britische Kronkolonie und gehörte zum Britischen Weltreich aber das Inselleben blieb relativ französisch geprägt. Durch die Sklavenbefreiung 1835 wurden indische Arbeiter für die Plantagenarbeit eingesetzt. Es kam bis 1871 zu einer Masseneinwanderung von Kontraktarbeiter, die dann mit einem Einwanderungsstopp beendet wurde. Aufgrund der Monokultur war die Wirtschaft sehr vom Zuckerrohrpreis abhängig. Die Zuckerrohr-Krise Ende des 19. Jahrhunderts führte zu einer großen Bevölkerungsabwanderung.
Unabhängigkeit seit 12. März 1968
Nach 150 Jahren britischer Herrschaft wurde Mauritius am 12. März 1968 unabhängig und trat dem Commonwealth bei. Erster Premierminister wurde der Führer der Arbeiterpartei, Sir Seewoosagur Ramgoolam, der Mauritius in den ersten 14 Jahren seiner Unabhängigkeit regierte. Seit Juli 2005 ist sein Sohn Navin Ramgoolam Premierminister. Am 12. März 1992 wurde Mauritius nach Einführung einer neuen Verfassung eine Republik.