Barbados
Der Namen der 430 km² großen Insel Barbados stammt vom portugiesisch os barbados = die Bärtigen ab und bekam den Namen 1536 vom portugiesische Entdecker Pedro Campos. Er fand, dass die frei hängenden Wurzeln der Feigenbäume wie Bärte aussehen. Die offizielle Landessprache ist englisch, wobei teilweise auch noch der afro-englisch-kreolische Mix Bajan gesprochen wird.
Barbados ist die östlichste Insel der Kleinen Antillen im Atlantik und ist mit ihren 430 km² halb so groß wie Berlin. Sie zählt zu den Inseln über dem Wind, die aus ca. 40 bewohnten Inseln von den Virgin Islands bis Trinidad & Tobago reichen. Mit den ca. 270.000 Einwohnern ist Barbados eines der dicht besiedelten Länder der Erde (Bevölkerungsdichte 615 km²). Der Lebensstandard ist verglichen mit den karibischen Staaten hoch.
Barbados ist nicht wie die meisten Karibik-Inseln vulkanischen Ursprungs, sondern ist eine erhobene Kalkschwelle, die mit dem Mount Hillaby die höchste Erhebung von 336 m hat. Das Klima ist subtropisch mit einer durchschnittlichen Temperatur von 26 °C. Niederschläge in der Regenzeit von Mai bis Oktober erreichen bis zu 2.000 mm pro Jahr. Zwischen Juni bis November dauert die atlantische Hurrikan-Saison an. Der einst über die ganze Insel vorhandene Urwald ist zum größten Teil durch Plantagen vernichtet. Seit 1966 ist Barbados unabhängig.
Geschichte
Im 18. Jahrhunderts gab es auf Barbados die größte Zuckerproduktion und die größten Brennereien der Karibik. Zucker und Rum wurde nach Amerika und Europa exportiert. Der Rum von Barbados gewann schnell an Ansehen und war der teuerste der Karibik. So bestand George Washington bei seiner Inauguration 1758 darauf ein Fass Barbados-Rum anzustechen, weil er einmal sieben Wochen lang mit seinem an Tuberkulose erkranktem Bruder auf Barbados verbrachte. Zeugen der Zuckerproduktion sind Relikte der ehemals um die 500 Windmühlen auf Barbados. Die einzige auf der Insel noch intakte Windmühle ist die Morgan Lewis Sugar Mill. Sie wurde 1776 von Holländern erbaut und gilt als größte erhaltene Mühle in der Karibik. Sie war bis 1944 in Betrieb und wurde 1999 restauriert.
Seit den 1990er Jahren ist die Rum-Produktion zwar nicht mehr der größte Industriezweig auf Barbados, doch Rum ist immer noch überall anzutreffen. Das Hauptanbaugebiet von Zuckerrohr auf Barbados ist heute Parish St. Lucy. Hier befindet sich das Wahrzeichen St. Lucy's Church.
Typisch für die Perversion der Weltwirtschaft ist, dass der Zucker der auf Barbados gekauft werden kann meist aus Mauii stammt und die Molasse für die Rum-Produktion in den letzten 50 Jahren meist aus Guyana oder mit geringerer Qualität aus der Dominikanischen Republik kam.
In St. James Parish (Nähe von Holetown) gibt es noch die Portvale Sugar Factory. Es ist die größte aktive Zuckerrohrfabrik von Barbados. Auf Ihrem Gelände gibt es zwar das Sir Frank Hutson Sugar Machinery Museum, was sich aber nicht wirklich lohnen soll (ein Freund sagte das Beste war die DVD).
Rum aus Barbados
Heute wird auf Barbados vor allem dunkler Rum mit erdigen Aromen und Noten von Gewürzen und Schokolade im Pot Still- und Column Still-Verfahren aus Melasse hergestellt. Sie werden vor der Abfüllung meist aus beiden Destillationsarten geblended und ergeben so einen Stil der zwischen dem leichten kubanischen und dem schweren jamaikanischen Stil liegt und daher sehr beliebt sind. Charakteristisch ist, dass exotische Inhaltsstoffe verwendet werden. Wenn es um Genuss geht, gilt dann immer Kapitän Thomas Walducks Bemerkung, dass in Barbados „der beste Rum immer der im eigenen Glas“ ist. Die vier aktiven Brennereien sind:
Rum Marken von Barbados sind:
Weiterhin gibt es noch sehr gute Rums aus der Rum Plantation Serie von Ferrand: