Der Landesname leitet sich aus dem Nahuatl ab (nican ‚hier‘, aráhuac ‚Menschen‘) und kann als Land wo Menschen leben übersetzt werden. Da Nicaragua parallel zur Pazifikküste von einer Kette aktiver Vulkane durchzogen wird, hat das Land auch den Beinamen Land der tausend Vulkane. Die offizielle Landeswährung ist der Cordoba, wobei fast überall auch der US-Dollar akzeptiert wird. Der Euros ist so gut wie unbekannt.
Geographie Nicaraguas
Das Klima in Nicaragua ist tropisch, d.h. kurzgefasst es besteht aus der Trockenzeit, von Dezember bis Mai und der Regenzeit, von Juni bis November. In die Regenzeit fällt auch die Hurrikan Saison. In vielen Lateinamerikanischen Ländern wird die Regenzeit auch Grüne Zeit genannt. Die Meerestemperatur von Pazifik und Karibik liegt zwischen 21°C und 27°C.
Nicaragua ist mit einer Landesfläche von 130.700 km² der größte Staat in Mittelamerika und grenzt im Norden an Honduras und im Süden an Costa Rica. Wie fast alle Länder in Mittelamerika besitzt Nicaragua eine Küste zum Pazifik im Westen und im Osten eine Küste zur Karibik. Nicaragua lässt sich geographisch in drei Regionen einteilen:
Die Karibikküste, die während der Kolonialzeit unter englischer Herrschaft stand und Miskitoküste genannt wurde, besitzt hinter dem schmalen Küstenstreifen eine Regenwaldregion, die wenig erschlossen ist. Historisch bedeutend war die ehemalige Piratensiedlung und spätere Hafenstadt Bleeveldt Bluefields. Hier ist die Heimat von ethnischen Minderheiten und ist eher von der britischen Kolonialzeit geprägt, als der Rest Nicaraguas, der eher von der spanischen Kultur geprägt wurde.
Die Pazifikküste und das zentrale Hinterland bilden das wirtschaftliche und soziale Rückgrad der Gesellschaft. Dabei gibt es die Kaffeeplantagen in den nördlichen Bergen, Zuckerplantagen in der nordwestlichen Küstenregion, die Metropolregion Managua mit den beiden großen Binnenseen und die südliche Pazifikküste mit beliebtesten Stränden des Landes.
Städte und Menschen
Im Human Development Index der Vereinten Nationen ist Nicaragua nach Haiti das zweitärmste Land Lateinamerikas. 24,9% der Bevölkerung leben in Armut, die in den letzten Jahren rückläufig ist. Gründe hierfür sind vielfältig, wobei die Ausbeutung des Landes unter der Herrschaft des Somoza Clans noch heute bemerkbar sind.
Die rund 6,3 Mio. Nicaraguaner sprechen überwiegend spanisch und Creol, wobei auch die indigenen Sprachen Miskito, Mayangna, Rama oder Garífuna im Südosten lokal verbreitet sind. Der Großteil der Menschen, leben in der Pazifikregion und im Managua-Gebiet. Allein ca. 1,7 Mio. Menschen leben davon in der Metropole und Hauptstadt Nicaraguas Managua. Bedeutende Städte sind neben MAnagua auch Leon, Grenada oder Chinandega.
Das quasi Nationalgericht Nicaraguas ist das "Gallo Pinto", der angemalte Hahn und ist ein Eintopf mit Reis und Bohnen. Oft ist auch eine Art fast food, die Fritangas, gängig, das meist aus fettigen oder süßen Speisen besteht. Ein traditionelles Getränk ist der Pinol-Saft, der aus Maismehl, Zucker und Wasser hergestellt wird und für uns eher als gewöhnungsbedürftig beschrieben werden kann.
Geschichte Nicaraguas
Christoph Kolumbus erreichte 1502 auf seiner vierten Reise die Ostküste Nicaraguas und nutzte die Mündung des Río San Juan um die tropischen Regenstürme zu überstehen. Nach der langen Kolonialzeit erlangte Nicaragua 1839 ihre Souveränität. Rund 100 Jahre waren geprägt von der konservativen Gesellschaft aus Grenada und der liberalen Gesellschaft aus Leon, wobei hier die wirtschaftlichen Mächte, allen voran die USA, ihre Einflüsse nutzen. Ende der 1920iger Jahre begann der Aufstieg des Samosa Clans, die das Land bis 1979 wirtschaftlich ruinierten und viel Staatseigentum in die privaten Taschen der Familie floss. Alles unter dem Schutz der USA. die u.a. in Nicaragua die Schweinebucht Invasion auf Kuba vorbereiteten. Als 1972 ein starkes Erdbeben die Hauptstadt fast vollständig vernichtete und sich der Samoza Clan an den Hilfsgüter bereicherte kam es zum Aufstand der Bevölkerung und die Sandinisten übernahmen 1979 die Macht. Die Samozas flüchteten nach Florida. Die sozialistische Regierung hatte daraufhin mit wirtschaftlichen Embargos durch die USA zu leiden, die auch innenpolitisch durch die Unterstützung der Contras (verantwortlich gegen US-Recht war Ronald Reagan) das Land in den wirtschaftlichen Ruin trieb.
Auf Wikipedia wird dazu geschrieben: „Die USA wurden für militärische und paramilitärische Aktionen in und gegen Nicaragua vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu einer Zahlung von 2,4 Milliarden US-Dollar verurteilt. Sie erklärten aber den Gerichtshof für unbefugt, über die USA zu urteilen, obwohl sie selbst Richter an den Gerichtshof entsendet hatten. In einer Resolution forderte die UN-Generalversammlung die USA auf, dem Urteil nachzukommen. Nur die USA, Israel und El Salvador stimmten gegen die Resolution. Dennoch weigerten sich die USA bisher, die Zahlung an Nicaragua zu leisten. Stattdessen stockten sie die Hilfe für die von den USA geführte Söldnerarmee, die Nicaragua angriff, auf.“ Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nicaragua.