Die Brennerei liegt auf der kanadischen Seite des Detroit River, gegenüber von Detroit, von der aus man die weißen Silos mit der Aufschrift von Canadian Club sehen kann. An dieser Stelle landeten die Amerikaner im 2. Unabhängigkeitskrieg, um Kanada von den Briten zu „befreien". Das ehemalige Pioniergebiet entwickelte sich zu einer günstigen Verkaufslage. Um sein Unternehmen herum ließ er für seine Arbeiter Häuser, eine Schule, Kirche und ein Postamt erbauen - Walkerville. Mit der Zeit verschmolz Walkerville mit der Stadt Windsor am Eriesee.
Als Hiram Walker Canadian Club herausbrachte, wuchsen schon Städte, die den Markt für ein solches Produkt abgaben. Heute ist sie die einzige Brennerei Kanadas aus der Gründerzeit, die heute noch produziert. Die Gebäude stammen aus den 1930iger Jahre aus rotem Ziegelstein. Das Bürogebäude hat Hiram noch selbst im florintinischen Stil erbauen lassen.
Geschichte
Hiram Walker wurde 1816 in Douglas, Massachusetts geboren. Seine Vorfahren kamen aus Norwich in England. Hiram Walker begann sein Arbeitsleben hinter dem Schalter einer Textilwarenhandlung und hat sich anschließend selbständig gemacht; erst als Müller und Essigfabrikant, Tabakhändler und 1858 als Whiskybrenner, der ihm dann ein Vermögen einbrachte. Zudem investierte er auch in die Schifffahrt.
Wie auch in den USA machten die damaligen Siedler in Kanada im 17. Jahrhundert, vor allem mit Roggen, ihre ersten Brennversuche. Die Whiskyproduktion in Kanada stand hingegen lange Zeit im Schatten der US-amerikanischen. Dies änderte sich erst 1858, als der Amerikaner Hiram Walker einwanderte und in Ontario seine erste Destillerie gründete.
Als Hiram Walker 1884 Canadian Club herausbrachte, war das der Anfang eines nationalen Whiskystils. Der Stil entstammte dem stets von allen Whiskyherstellern gehegten Wunsch, die von Fuselölen verliehene Härte etwas zu beseitigen, ohne jedoch den Geschmack ganz zu opfern. Zum Brennen am günstigsten erhältlich waren damals in Kanada Weizen und Roggen. Diese Getreide erzeugen Whisky mit hohem Fuselölgehalt. Um diese zu beseitigen, praktizierte man in Nordamerika eine zweifache Destillation, Holzkohlefiltration und jahrelange Lagerung.
Auch Walker brannte einen pot still Whisky, den Highlander. Die pot stills wurden jedoch aus dem Betrieb genommen. Nur eine Brennblase wurde in eine beer still integriert, in der nur Rye gebrannt wird
Hiram Walker entwickelte ein anderes Verfahren. Ein ungewöhnlich langer und intensiver Destillationsprozess sollte einen möglichst reinen Grundwhisky erzeugen, den er dann mit neutralem Spirit blendete. Bis in die 1890iger wurde in kontinuierlichen Brennblasen mit einer mash bill von 60 % Mais, Roggen, gemälzter Roggen, gemälzter Gerste und Hafer gebrannt. Später wurde der Mais extra und stärker gebrannt und Roggen, gemälzter Roggen und gemälzte Gerste seperat leichter gebannt.
Herstellung
Heute wird noch die Hefekultur von 1858 für den Rye benutzt. Der Mais wird in High-Tech-Druckbehälter gegärt, der Rye in traditionellen hölzernen Köchern.
Hiram Walker & Sons ist die einzige "Korn auf Glas"-Betrieb in Ontario und verfügt über die größte Destillerie in Nordamerika. Hiram Walker verwendet 39 Fermenter die eine Größe von 218.000 Liter (57.000 Gallone) haben und 60 Tonnen Mais in jeder Batches verwenden. Die Fermenter werden durch Wasser direkt aus dem Detroit River gekühlt: brute-Force-Kühlung. Der Herstellungs-prozess destilliert 180.000 Liter Alkohol, 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. U.a. wird auch Wodka und Rum produziert.
Die Column still hat die Größe einer Titan-Rakete und kann 240 Liter Alkohol pro Minute erzeugen.
Alle Fässer von Walkerville reifen in Pike Creek, 13 km entfernt. In 14 Lagerhallen lagern 1,3 Millionen Barrels. Die Fässer werden mit altem Whisky aufgebohrt und dann mit neuem Whisky gefüllt. Eine Art Solera-Verfahren. Vor der Fassbefüllung werden die Whiskys zum CC geblended und eventuell vor der Flaschenabfüllung mit älterem Whisky vermischt. Die Flaschen werden auf vier Hochgeschwindigkeits-strecken abgefüllt. Es gibt rund 50 verschiedene Flaschenformen sind.
1955 wurde die Brennerei-Anlage völlig neu erbaut und gehört seit 2005 zu Pernod Ricard, wobei auch die Schriftzüge in Wisers umgeändert wurden.
Abfüllungen
Die Firma hat auch einen jüngeren, leichteren Whisky namens Imperial und den Walker’s Special Old Rye. Es gibt auch zwei Whiskys der Marke Gooderham, von denen Little Brown Jug noch mehr Rye-Charakter hat und der Bonded Stock eher weniger. Der würzige Royal Canadian, der mittelschwere Rich and Rare und Northern Light sind alle Walker-Sorten auf dem US-Markt.
Canadian Club wurde 1884 von Hiram Walker am Detroit River zum ersten Mal hergestellt. Ursprünglich hieß er nur Club und sollte nur für auserwähltes Publikum sein. Sein Club wurde häufig gefälscht, sodass die Firma große Werbeplakate aufstellen ließ um vor Fälschungen zu warnen. Die amerikanischen Vertreiber wollten die Namenszugabe, was zu einer noch stärkeren Markenbindung führte. Heute gehört die Marke zu American Brands, wird aber NOCH bei Hiram Walker hergestellt.
Er wird 2-fach destilliert und min. 3 Jahre (meist 6 Jahre) in amerikanischer Eiche gelagert. Er hat auch eigene Hefen. Auch er wird vor der Reifung in den Fässern geblended. Der Haus Stil von Canadian Club hat einen trocken-fruchtigen Rye-Geschmack und einen herben, leicht rauchigen Abgang. Im Geschmack erst süßlicher Butterscotch, im Abgang leichte Eiche.
Canadian Club 8 Jahre
Für den japanischen Markt, reichhaltiger als der CC Standard, cremiger Abgang mit Roggen und Eiche
Canadian Club Reserve
10 Jahre, alt für den kanadischen Markt,
Canadian Club Classic
12 Jahre alt, schlichter als der 8-jährige mit weniger Noten von Roggen und Eiche. Diese Version des Canadian Club Classic, hat einen früheren Super-Premium, Carleton Tower, verdrängt.
Canadian Club 15 Jahre
Weniger Roggen, dafür mehr Vanille durch das Fass und leichter Pfeffernote