Glenmorangie Distillery
Die Brennerei Glenmorangie liegt in den nördlichen Highlands in Tain am Dornach Firth, ca. 7 km südöstlich von Balblair. Die 1843 gegründete Destillerie erhielt den Namen Glenmorangie nach dem Schottisch-Gälischen Begriff für „Glen of Tranquility“ was als „Tal der großen Wiesen“ oder „Tal der Ruhe“ übersetzt werden kann und damit die ruhige und friedliche Lage am Ufer des Dornoch Firth beschreibt.
Glenmorangie ist hinter Glenfiddich, Glenlivet und Macallan der 4-meistverkaufte Single Malt der Welt. Die Produktionsmenge beträgt 6 Millionen Liter Alkohol pro Jahr, damit werden jährlich rund 10 Millionen Flaschen im Jahr abgefüllt. Dies zeigt sich auch deutlich an den jedes Jahr über 20.000 Besuchern im Visitor Center vor Ort. Früher gab es den Werbeslogan "The Sixteen Men of Tain", der jedoch seit der Erweiterung 2008 in "The Men of Tain" geändert wurde, weil nun 24 Männer hier arbeiten.
Geschichte
Die 1843 gegründete Destillerie erhielt den Namen Glenmorangie nach dem Schottisch-Gälischen Begriff „Glen of Tranquility“, was als „Tal der großen Wiesen“ oder „Tal der Ruhe“ übersetzt werden kann und damit die ruhige und friedliche Lage am Ufer des Dornoch Firth beschreibt.
Begonnen hat alles mit den Gebrüdern John und William Matheson, die die ehemalige Brauerei kauften und 1843 mit der Destillation von Alkohol begannen. William Matheson hatte schon vorher als Destillerie-Manager gearbeitet. Die Brennblasen waren ursprünglich in der Gin-Produktion eingesetzt und schon damals besonders hoch waren. Die gekaufte Brauerei datiert in seinem Ursprung auf die 1730er Jahren, wobei die ersten Brautätigkeiten seit 1703 bekannt sind (nach Angaben der LVMH). Die Brauerei verwendete schon damals das Wasser aus der Tarlogie Quelle.
Ende des 19. Jahrhunderts besuchte Alfred Barnard die Brennerei und berichtete über sie, sie sei „die älteste und primitivste Brennerei die er besuchte“ (Quelle: Walter Schober: Das Whiskylexikon). Kurz darauf wurden die ersten Um- und Ausbauarbeiten in Angriff genommen, um vor allem die Exporte in die USA zu steigern. Für die Finanzierung wurde das Unternehmen Glenmorangie Distillery Co.Ltd. gegründet. 1918 kauften Macdonald & Muir Ltd. aus Leith Anteile der Brennerei, die 2 Jahre später auch die Glen Moray Distillery übernahmen. Es gab nur zwei Ruhephasen in der Produktion von Glenmorangie. Einmal zu Zeiten der Prohibition in den USA als ihr Absatzmarkt zusammen brach und in der Zeit des 2ten Weltkriegs.
In den 1960er Jahren begann der Eigentümer Macdonald & Muir in der Glen Moray Distillery mit Experimenten zum „Wood Finishing“. Sehr früh begannen sie auch ihre Whiskys in ehemaligen Bourbon-Fässern zu reifen. Seit 1977 wurde die Produktionskapazität in mehreren Stufen ausgebaut, wodurch auch 1980 die eigene Mälzerei aufgegeben wurde. 1997 kaufte das Unternehmen die stillgelegte Ardbeg Distillery auf Islay und reaktivierte sie.
2004 wird die Scotch Malt Whisky Society übernommen. Dieser Club besaß damals schon 25.000 Mitglieder. Kurz darauf am 24. Oktober 2004 wird Macdonald & Muir für 300 Millionen Pfund an den französischen Luxus-Multikonzern Louis Vuitton-Moet Hennessy (LVMH) verkauft. Nach dem Eigentümerwechsel wurde die Glenmorangie Produktlinie verändert und mit neuen Flaschen und Namen versehen. Die Wood Finish Whiskys bekamen die Namen The Quinta Ruban, Nectar d'Or und Lasanta.
Produktion
Das Wasser bezieht die Brennerei seit 1843 aus der firmeneigenen Quelle im Tarlogie-Forest, direkt hinter der Brennerei. Das Wasser hat, wie fast überall, einen 100 jährigen Kreislauf hinter sich, ist aber für schottische Brennereien eher ungewöhnlich, da es sehr hart und mineralreich ist.
Die Gerste bezieht Glenmorangie aus einer Großmälzerei nördlich des Moray Firth. Sie verwenden in der Regel unpeated malt, außer bei der limitierten Abfüllung des Finealtas, der aus leicht getorftem Malz destilliert wurde. In einer alten Porteus Mühle wird die Gerste gemahlen und das erhaltene grist kommt wird im Sudhaus eingeweicht.
Im Sudhaus stehen seit 2008 zwei full lauter mash tuns, in denen jeweils 9,8 Tonnen grist mit 39.000 Liter Wasser aus der Tarlogie Springs vermengt und dann für 5 Stunden eingeweicht werden. Einen Raum weiter, im Gär-Raum (tun room), stehen 12 washbacks aus Edelstahl in denen nach Zugabe von 50.000 Liter Wasser und Destillierhefe 52 Stunden lang fermentiert wird. Die resultierende wash hat einen Alkoholgehalt von 8 % Vol.
Im Brennhaus aus dem Baujahr 1990, stehen die mit 5,14 Meter höchsten Brennblasen in Schottland. Die extrem langen und schlanken Schwanenhälse gehen in die direkt hinter den einzelnen Brennblasen befindliche Rohrkondensatoren. Durch die Höhe, die die Alkoholdämpfe aufsteigen müssen entsteht ein leichter Brand. Die Brennblasen sind alle gleich groß, nur die wash stills unterscheiden sich von den sprit stills durch ein Sichtfenster. Das Brennen erfolgt pro Charge parallel in 4 Brennblasen Dabei werden für den ersten Durchlauf die wash stills No.1, 2, 3 und 4 oder die wash stills No.5, 6, 1 und 2 befüllt, die dann in der gleichen Reihenfolge in die spirit stills gehen. Der Alkoholgehalt nach dem ersten Brennvorgang liegt bei rund 25 % Vol. Im zweiten Brenndurchlauf wird der Mittellauf zwischen 72 bis 60 % Vol. abgetrennt und im spirit reciever gesammelt.
Für die Fassbefüllung wird der Alkoholgehalt des New Makes auf die typischen 63,5 % Vol., mit dem Wasser der Tarlogie Quelle, reduziert. Für die Grundreifung werden Ex-Bourbon-Fässer von Jack Daniels und Heaven Hill verwendet, deren Eichenholz aus dem hauseigenen Wald in den Ozark Mountains of Missouri stammen. Alle Bourbon Fässer werden max. zweimal verwendet, also First und Second Fill. Für das berühmte Finishing werden Port-, Sherry-, Rum-, Cognac-, Madeira-, Wein-, Likör- und ihre Designerfässer verwendet. Die Designerfässer werden aus speziell ausgewählten Eichen gebaut.
Abfüllungen
Die Unternehmenspolitik ergab, dass es Glenmorangie noch nie von einem unabhängigen Abfüller gab. Seine unabhängige Abfüllung ist dann aber doch der Westport Whisky, obwohl er ein Blended Malt Whisky ist, aber jeweils nur mit einem Löffel eines anderen Malt Whisky gemengt wurde, ein sogenannter Teaspoon-Whisky. Neben den bekannten Single Malts werden auch die firmeneigenen Blends BNJ und James Martin hergestellt.
Der Hilton of Cadboll Stone ist ein piktischer Stein der auf Ende des 8.ten Jahrhunderts n. Chr. datiert ist und dessen Relief als Markenemblem für die Glenmorangie Single Malts genommen wurde. Sie nennen es das Glenmorangie-Signet. Der Originalstein steht im schottischen Nationalmuseum in Edinburgh. Eine Nachbildung des Steins wurde 2004 an seinem ursprünglichen Standort aufgestellt.
Die Abfüllungen von Glenmorangie mit Altersangaben sind:
Glenmorangie Extra Matured-Serie löste die Limited Edition Cask Finish-Serie ab. Dazu gehören:
Die Glenmorangie Private Edition sind jährliche limitierte Abfüllungen, die 2010 zum ersten Mal auf den Markt kam. Dazu zählen
Unter dem Begriff Glenmorangie Virgn Oaks habe ich die Abfüllungen mit ihren Designer Fässern aus neuen Eichenholz zusammengefasst. Dazu gehören:
Die Serie Glenmorangie Legends wurde für den Travel Retail geschaffen. Deren Namen nehmen auf historische Ereignisse oder geographische Punkte in der Heimat der Brennerei Bezug. Die Serie besteht bisher aus den Single Malts: